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Belohnungen sind versteckte Bestrafungen (Teil 2)

Dies ist das zweite Teil in einer Reihe von 2 Blogbeiträgen. Vor zwei Wochen kam das erste Teil und dann konntest du über dieses Thema lesen: “Belohnungen sind versteckte Bestrafungen und sie schaden der inneren Motivation”

Ja, es gibt Situationen in denen Belohnungen verwendet werden können!

Ja, du hast wieder richtig gelesen. Es gibt Situationen, wo mit Belohnungen Erfolg erzielt werden kann. Aber, und es ist ein großes ABER:

  • diese Situationen sind meistens keine Alltagssituationen, wie das Kind zu Hause zum mithelfen zu bekommen oder das Kind zu selbständigem Aufräumen motivieren…
  • Es geht dann eher um Probleme, die eine längere Zeit in der Familie existiert haben. Es können verschiedene Probleme sein… Und die Belohnung soll dann in Zusammenarbeit mit Fachkräften entschieden werden, um den richtigen Effekt zu erzielen. Und nicht eher zu schädigen… Denn wie du oben schon gelesen hast, Belohnungen sind versteckte Bestrafungen und sie können die innere Motivation schädigen.

Was kannst du machen, wenn Belohnungen oder Bestrafungen schon Teil deines Erziehungsstils sind?

Nein, es ist nicht zu spät. Und nein, dein Kind ist nicht geschädigt fürs Leben. Du kannst etwas tun und du kannst eine Veränderung ermöglichen.

So was ist nun zu tun? Als erstes kommt es auf das Alter deines Kindes an. Denn je jünger dein Kind ist, desto leichter kannst du es verändern.

Bis ca 4-5 Jahre: Um eine grobe Einschätzung zu machen, etwa bis dein Kind 4-5 Jahre ist, kannst du dich einfach entscheiden und keine Belohnungen und keine Bestrafungen mehr in der Erziehung verwenden. Die Veränderung wird sich nicht über Nacht zeigen. Dein Kind wird zuerst verstehen müssen, dass du dein Verhalten veränderst hast.

Hier gilt: Geduld haben und die positive Veränderungen abwarten.

Ab 5 Jahre und älter: Je älter dein Kind ist, desto mehr solltest du mit ihm reden. Erklären, dass du etwas getan hast, mit dem du nicht zufrieden bist und dass du es bereust. Du hast gelernt, dass dein Verhalten nicht gut ist, und du möchtest dein Verhalten verändern. Deinem Kind erklären, dass du in der Zukunft ein anderes Verhalten ausüben möchtest.

Und hier ist das tollste: du kannst zusammen mit deinem Kind überlegen, was ihr stattdessen tun könnt.

 

Ein Beispiel: Meine 6 jährige Tochter hat jeden Tag 30 Minuten Fernsehzeit und wie hatten das Problem, dass wenn die 30 minuten rum waren, dann wollte sie nicht ausmachen und sie hat sich sehr geärgert. Wo ich den Fernseher einfach ausgemacht habe (kann als Bestrafung betrachtet werden..), wurde ihre Laune noch schlimmer und der Konflikt war voll da. Ich habe dieses angesprochen und wir haben zusammen nach Lösungen gesucht. Das hat sich wie folgt angehört: Ich sagte: “Wir haben die Abmachung, dass du nach der Fernsehzeit ausmachst. Im letzter Zeit ärgerst du dich und machst nicht aus. Ich ärgere mich und bin etwas verzweifelt, denn mir ist es wichtig, dass der Fernseher ausgemacht wird und ich möchte weder Schimpfen noch einfach den Fernseher ausmachen. Was brauchst du, damit du dich an unsere Abmachung halten kannst?” Meine Tochter antworte: “ich möchte, dass du mich umarmst und mit mir kuschelst.”

Ab dem Zeitpunkt, wenn meine Tochter nicht den Fernseher ausmacht, gehe ich zu ihr hin und umarme sie bis sie den Fernseher ausmacht. Meiner Meinung nach, viel angenehmer für mich und für sie, als das was sonst folgte…

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Was hilft noch?

Es gibt viele Sachen die dir helfen können. Um diesen Punkt kurz zu halten erwähne ich nur einige:

  • Entscheide dich: Deine Entscheidung ist dein aller wichtigstes Mittel. Ich rede hier nicht von einer einfachen Entscheidung, die auf Intuition aus Ich rede von einer bewussten Entscheidung. Um eine bewusste Entscheidung treffen zu können musst du dich davor mit dem Thema auseinander gesetzt haben. Warum möchtest du eine Veränderung?  Warum nicht? Was möchtest du erzielen? Was möchtest du nicht erzielen? Etc.
  • Lerne Kommunikationswerkzeuge, die dir helfen können, deine innere Haltung zu verändern. Du brauchst eine empathische innere Haltung um Verständnis für dein Kind und für dich zeigen zu können. Ich bin selbst ein Fan von der gewaltfreien Kommunikation von Rosenberg und habe, nach dem ich zuerst die Werkzeuge der Methode gelernt habe, die innere Haltung in der gewaltfreien Kommunikation übernommen. Es gibt aber auch andere Kommunikationsmethoden, die dir helfen werden, deine innere Haltung zu ändern, wie z.B. das 4 Ohren- und Mundmodell von Thun, oder “the No-Loose” Methode von Gordons. Wichtig: wie erwähnt, die Zielsetzung ist, die innere Haltung zu verändern, empathischer zu machen. Die Zielsetzung ist nicht eine Kommunikationsmethode zu lernen, und dann jeden Satz nach dieser Methode auszusprechen. Das wäre nicht authentisch und würde nur manipulativ bei den Zuhörern ankommen.

Mein Fazit:

Es ist nicht einfach etwas zu verändern, was schon lange gewesen ist. Besonders nicht etwas, womit du vielleicht auch selbst aufgewachsen bist. Es ist es aber definitiv wert, sich in diesem Thema weiter zu bilden und Wege zu finden, wie du mit Belohnungen und Bestrafungen aufhören kannst.

Mit Belohnungen aufzuhören, heißt übrigens nicht, dass du deinem Kind nicht mehr Geschenke oder Überraschungen machen kannst. Geschenke und Überraschungen können mit dem Wörtern “Ich gebe dir dieses Geschenk, weil ich es genieße dir eine Freude zu machen”, wunderbar gemacht werden. So lernt dein Kind, dass es ein Genuss ist, wem anders ein Geschenk zu machen. Statt zu lernen, dass es belohnt werden soll um etwas positives zu machen… Was hättest du am liebsten?

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