“Es ist Schlafenszeit! Jetzt legt ihr euch in eure Betten! Warum musst es immer so schwierig sein?“ Meine Mutter schreit mich an. Sie wirkt sehr sauer und ich bekomme Angst vor ihr. Ich fühle mich klein, ich wollte doch nur meine Mutter das Bild zeigen, was ich gerade in dem Buch gesehen habe. Ich fand das Bild so schön und ich wollte meine Freude mit meiner Mutter teilen. Ich verstehe nicht, warum meine Mutter so sauer ist. Aber ich lege mich sofort ins Bett, denn ich möchte meine Mutter nicht noch sauerer machen. Ich rede nicht. Ich schaue sie nur an und frage mich, was ich falsch gemacht habe. Hat meine Mutter mich nicht mehr lieb? Wird sie bei mir bleiben? Ich brauche sie eigentlich unbedingt. Ich wünsche mir eine Umarmung. Aber ich sage nichts. Ich fühle mich schuldig. Ich traue mich nicht. Was ist, wenn meine Mutter wieder sauer wird…?
Irgendwann muss ich dann doch eingeschlafen sein. Denn das Nächste was ich weiß, ist das es Morgen ist. Irgendwie habe ich ein unwohles Gefühl im Körper. Ich gehe meine Mama suchen, um zu sehen, ob sie noch sauer ist. Alles scheint wieder in Ordnung zu sein. Über das was passiert ist, wird kein Wort mehr gesprochen. Ich verspreche mir trotzdem, dass ich ab jetzt immer brav sein werde. Ich werde meine Mama nicht mehr sauer machen.
Elternintentionen und die Realität
Keine Eltern wollen die Geduld verlieren, ihr Kind anschreien, oder den Tag genervt sein. Kein Elternteil will dem Kind mit Absicht physischen oder psychischen Schaden antun. Sie wollen Gelassenheit und Leichtigkeit im Alltag mit dem Kind. Gleichzeitig ist es in vielen Situationen sehr schwierig die Geduld zu bewahren und gelassen zu sein.
Es gibt keine “perfekten” Eltern. Was ist denn überhaupt “perfekt”? Kein Elternteil kann die ganze Zeit die Ruhe bewahren, geduldig sein und die eigenen Gefühle unter Kontrolle halten. Und das ist auch in Ordnung so. Ist physische Gewalt in Ordnung? Nein, das ist nie ok. Und sollte auf gar keinen Fall akzeptiert werden.
Ist psychische Gewalt ok? Nein, das ist auch nicht in Ordnung und sollte auch nicht akzeptiert werden. Gleichzeitig gibt es hier eine Grauzone. Denn was ist eigentlich psychische Gewalt? Wo liegt die Grenze zwischen psychischer Gewalt und dem Ausdruck der eigenen Gefühle?
Z.B. Ein Elternteil, das ein Kind häufig anschreit und Schreien als Dauer-Erziehungsmethode einsetzt, übt, meiner Meinung nach, psychische Gewalt auf das Kind aus.
Ein Elternteil, das ab und zu die Laune und Kontrolle über die eigenen Gefühlen verliert, ist meiner Meinung nach Menschlich. Denn niemand kann und soll die eigenen Gefühlen auf Dauer unterdrücken. Jedes Gefühl darf sein. Das gilt nicht nur für unsere Kinder, sondern auch für Eltern.
Es ist schwierig die Ruhe im Konflikt zu bewahren
Aber wenn es so natürlich ist, Konflikte mit den Kindern zu haben, warum ärgern sich Eltern dann so sehr? Sollte es nicht einfach sein, ruhig zu bleiben? Aber leider ist es nicht immer so einfach. Manchmal ist der Grund, warum wir wütend werden, so einfach, weil wir hungrig oder müde sind. Und hinter dem Ärger steckt oft ein anderes Gefühl, vielleicht fühlen wir uns beleidigt oder hilflos.
Wie wir in Konflikten reagieren, hängt davon ab, wie wir erzogen wurden, welche früheren Erfahrungen wir haben, Wünsche, Ängste und die aktuelle Stimmung. Daher reagiert eine Person in einer Situation stark, während eine andere Person in derselben Situation überhaupt nicht reagiert. Und es ist häufig schwer zu verstehen, warum man reagiert. Ist es auf eine persönliche Bewertung im Inneren oder auf einen externen Auslöser zurückzuführen oder beides? Gut ist aber, dass jeder lernen kann, die Ruhe in den meisten Konflikten zu bewahren.
Wenn man ruhig ist, befindet sich das Gehirn in einer optimalen Position. Das Gehirn kann handeln, ohne von Stresshormonen wie Adrenalin und Noradrenalin beeinflusst zu werden. Wenn man wütend ist, befindet sich der Körper in einer “Kampf oder Flucht” -Position. Dies bedeutet, dass der Körper Hormone ausschüttet, die den Körper für einen Notfall aktivieren und uns anregen, entsprechend zu handeln. Der Blutdruck steigt und die Herzfrequenz steigt. Wenn sich der Körper in einem Notfall befindet, wird der Teil des Gehirns, der mit rationalem Denken und Lernen umgeht, “abgeschaltet”.
Wichtig zu erinnern ist: Wenn Eltern wütend werden, wird das Kind oft wütender, weil das Kind das Verhalten der Eltern widerspiegelt. Es lohnt sich Geduld zu üben.
Lies gerne mehr über toxisches Verhalten in der Eltern-Kind-Beziehung und was du tun kannst, um andere Wege zu finden, in diesem Artikel: „Toxisches Verhalten in Eltern-Kind-Beziehung – 11 Beispiele“.
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Und was ist mit Schreien?
Es ist leicht, die eigenen Kindern anzuschreien. Selbst die wohlmeinendsten Eltern können schreien, um ihr Kind endlich zum Zuhören zu bringen, nachdem sie mehrmals ignoriert wurden. Aber:
1.
Das Kind kann auch vor einem schreienden Elternteil Angst bekommen, was zu Unsicherheit führen kann, die wiederum repariert werden muss.
2.
Jedes Mal, wenn ein Elternteil sein Kind anschreit, zeigt das Elternteil dem Kind, dass es in Ordnung ist, zu schreien. Und das bedeutet, dass das Kind denkt, dass dieses Verhalten in Ordnung ist.
3.
Eltern haben oft Schuldgefühle, nachdem sie ihr Kind angeschrien haben.
Es gibt Situationen, in denen es angebracht ist, zu schreien, um Aufmerksamkeit zu erregen. Zum Beispiel, wenn das Kind in Gefahr ist und es dringend erforderlich ist, seine Aufmerksamkeit zu erregen.
Teil 1 von 2
Dieser Beitrag ist Nummer 1 von 2. Der Nächster Beitrag kommt in 2 Wochen. Dann geht es weiter mit:
- Mehr Gelassenheit im Alltag: Impulse
Geduld verloren? Was soll beachtet werden?
Vermeide diese 3 Dinge im Konflikt mit deinem Kind
3 Gründe, warum du im Konflikt mit deinem Kind ruhig bleiben solltest
Mein Fazit
Bis dahin wünsche ich dir eine schöne Zeit!
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