Kindern drohen? Ist das okay? Viele Eltern greifen auf Drohungen zurück, wenn ihre Kinder nicht kooperieren. Doch Drohungen schädigen die Beziehung und das Selbstwertgefühl der Kinder langfristig. Gibt es Alternativen, die wirklich funktionieren? Erfahre, wie du liebevoll und ohne Druck mit deinem Kind kooperieren kannst.

Drohungen unterbrechen die Verbindung zwischen Eltern und Kind. Grundsätzlich gilt: Kinder lernen nicht durch Angst, sondern durch Verständnis und Empathie. Statt Macht auszuüben, fördere Kooperation durch respektvolle Kommunikation und das Verstehen von Bedürfnissen.

Auch wenn Drohungen kurzfristig effektiv erscheinen, schädigen sie langfristig die Beziehung und die innere Motivation deines Kindes. Erfahre, warum Drohungen keine nachhaltige Lösung sind und wie du mit einfachen Strategien mehr Verbindung und Kooperation schaffen kannst.

Warum Eltern ihren Kindern drohen

Viele Eltern greifen auf Drohungen wie „Wenn du das nicht machst, dann…“ zurück, um ihr Kind zur Kooperation zu bewegen. Die Gründe dafür sind nachvollziehbar:

  • Eltern fühlen sich gestresst und suchen nach schnellen Lösungen.
  • Drohungen wurden oft in der eigenen Kindheit erlebt und als „funktionierend“ abgespeichert.
  • Drohungen führen häufig dazu, dass Kinder kurzfristig das tun, was von ihnen verlangt wird.

Doch Drohungen erzeugen keine echte Verbindung und Verständnis. Stattdessen entstehen Angst, Widerstand und Unsicherheit.

dürfen eltern ihren kindern drohen?
Dürfen Eltern ihren Kindern drohen? Foto von Caleb Oquendo

Die negativen Auswirkungen von Drohungen auf Kinder

Selbstwertgefühl und Vertrauen

Kinder, die regelmäßig bedroht werden, entwickeln oft ein geringes Selbstwertgefühl. Sie handeln aus Angst vor Konsequenzen, nicht aus Überzeugung. Langfristig können sie Schwierigkeiten haben, sich selbst zu vertrauen und eigenständige Entscheidungen zu treffen.

Langfristige Folgen von Drohungen

  • Beziehungsprobleme: Drohungen schwächen das Vertrauen und die emotionale Bindung zwischen Eltern und Kind.
  • Verlust der intrinsischen Motivation: Kinder handeln nicht, weil sie verstehen, warum etwas wichtig ist, sondern um Strafen zu vermeiden.
  • Machtkampf und Rebellion: Wiederholte Drohungen führen oft zu Trotz und Widerstand.

Dürfen Eltern ihren Kindern drohen? Eine klare Antwort

Die Antwort ist eindeutig: Nein. Drohungen basieren auf Kontrolle und Machtausübung, die einer respektvollen Eltern-Kind-Beziehung entgegenstehen. Kinder verdienen es, mit Empathie und Verständnis behandelt zu werden. So fühlen sie sich verstanden, geliebt und lernen leichter. Eine Erziehung ohne Drohungen fördert eine starke Verbindung und stärkt das Selbstwertgefühl des Kindes.

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Dürfen Eltern ihren Kindern drohen? Foto von Vidal Balielo Jr.

Was sind unnatürliche Konsequenzen – und warum sind sie auch Drohungen?

Konsequenzen beschreiben die Auswirkungen oder Folgen einer Handlung. Es gibt zwei Hauptarten: natürliche Konsequenzen und unnatürliche (oder logische) Konsequenzen.

Natürliche Konsequenzen treten von selbst ein und spiegeln die Realität wider:

  • Wenn das Glas verschüttet wird, wird der Tisch nass.
  • Wenn die Zähne nicht geputzt werden, verbleiben Bakterien auf den Zähnen.
  • Wenn der Schlüssel vergessen wird, kann die Tür nicht aufgeschlossen werden.

Diese Konsequenzen sind logisch und unvermeidlich. Sie helfen dem Kind, Zusammenhänge zu verstehen und aus Erfahrungen zu lernen.

Unnatürliche Konsequenzen, auch als logische Konsequenzen bezeichnet, werden von Eltern geschaffen. Diese Konsequenzen sollen „lehrreich“ wirken, sind jedoch oft mit Drohungen oder Strafen gleichzusetzen. Beispiele sind:

  • „Wenn du dein Zimmer nicht aufräumst, werfe ich deine Spielsachen weg.“
  • „Wenn du nicht anständig bist, bekommst du kein neues Spielzeug.“
  • „Wenn du deinen Bruder haust, musst du auf dein Zimmer gehen.“

Diese sogenannten logischen Konsequenzen sind weder wirklich logisch noch unwillkürlich. Sie wirken wie Drohungen und können langfristig das Selbstwertgefühl des Kindes beeinträchtigen.

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Warum greifen Eltern auf unnatürliche Konsequenzen zurück?

Eltern verwenden unnatürliche Konsequenzen nicht aus Freude, sondern weil sie sich oft überfordert fühlen. Diese Maßnahmen basieren auf dem Bedürfnis nach Leichtigkeit und der Hoffnung auf schnelle Ergebnisse. Hinzu kommt, dass viele Eltern solche Methoden aus ihrer eigenen Kindheit kennen und als „funktionierend“ abgespeichert haben.

Ein häufiger Gedanke ist: „Das hat mir auch nicht geschadet.“ Doch diese Argumentation rechtfertigt lediglich das Verhalten und ignoriert, welche Auswirkungen Drohungen auf die emotionale Entwicklung eines Kindes haben können.

Zwei Fragen zur Selbstreflexion: Wie fühlst du dich – und wie fühlt sich dein Kind?

  1. Wie hast du dich gefühlt, als deine Eltern in deiner Kindheit Drohungen oder Druck eingesetzt haben, um dich zur Kooperation zu bewegen?
  2. Wie glaubst du, fühlt sich dein Kind, wenn du dieselben Methoden anwendest?

Diese Fragen laden dich ein, über deine Erziehungsmethoden nachzudenken und zu reflektieren, wie du den Umgang mit deinem Kind verändern möchtest. Veränderung beginnt mit der Entscheidung, alte Muster zu durchbrechen.

Die Tatsache, dass du diesen Beitrag liest, zeigt, dass du etwas verändern möchtest. Das ist ein Grund zu feiern! Es ist nie zu spät, neue Wege zu gehen und alte Verhaltensmuster abzulegen. Veränderung braucht jedoch Zeit, Wissen und Übung.

Jede Familie ist einzigartig. Was für die eine „funktioniert“, mag für die andere nicht passen. Der Schlüssel zu einer wertschätzenden und respektvollen Erziehung liegt in der Verbindung zu deinem Kind und der Bereitschaft, neue Wege zu gehen. Veränderung beginnt mit kleinen Schritten – und jeder Schritt zählt. Du kannst stolz darauf sein, diesen Weg eingeschlagen zu haben.

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Dürfen Eltern ihren Kindern drohen? Foto von Phil Nguyen

Kinder ohne Drohungen erziehen: Warum Alternativen nötig sind

Künstliche Konsequenzen wie „Wenn du nicht aufräumst, gibt es kein Dessert“ und Drohungen wirken wie Strafen und führen oft zu Angst und Widerstand. Sie mögen kurzfristig funktionieren, da sie Kinder dazu bringen, das gewünschte Verhalten zu zeigen, doch die langfristigen Auswirkungen sind problematisch. Kinder lernen nicht, warum sie bestimmte Dinge tun sollen, sondern handeln aus Angst vor negativen Konsequenzen. Das verhindert die Entwicklung von Eigenverantwortung und innerer Motivation.

Drohungen erzeugen eine Atmosphäre von Kontrolle und Machtausübung. Das Kind fühlt sich dabei nicht ernst genommen und erlebt, dass seine Gefühle und Bedürfnisse keine Rolle spielen. Diese Erfahrung kann zu Trotzreaktionen, Widerstand oder Rückzug führen. Statt Kooperation zu fördern, verstärken Drohungen oft Konflikte und schaden der Beziehung zwischen Eltern und Kind.

Alternativen zu Drohungen sind deshalb so wichtig, weil sie eine respektvolle und verbindende Basis schaffen. Kinder lernen durch Alternativen, dass sie ernst genommen werden und dass ihre Perspektive zählt. Wertschätzende Kommunikation, Verständnis und gemeinsame Lösungsfindung fördern nicht nur die Beziehung, sondern auch die Fähigkeit des Kindes, Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen. Indem Eltern den Fokus auf Kooperation statt Kontrolle legen, entsteht eine vertrauensvolle und unterstützende Atmosphäre, in der sich Kinder sicher fühlen und wachsen können.

Eine bedürfnisorientierte Haltung, die ohne Drohungen auskommt, stärkt langfristig die Beziehung zu deinem Kind. Sie zeigt deinem Kind, dass Konflikte und Herausforderungen ohne Angst und Druck gelöst werden können. Das fördert nicht nur die Entwicklung einer positiven Selbstwahrnehmung deines Kindes, sondern auch eine gesunde Dynamik in der Familie, die auf Verständnis, Vertrauen und Respekt basiert.

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Dürfen Eltern ihren Kindern drohen? Foto von Lela

10 praktische Impulse, um Kinder ohne Drohungen zu erziehen

1. Prüfe die Bedürfnisse

Wenn dein Kind müde, hungrig oder überfordert ist, kann es schwerer kooperieren. Schau, ob die Bedürfnisse erfüllt sind, bevor du dein Kind um etwas bittest. Oft hilft eine kurze Pause, ein Snack oder Kuschelzeit, um Spannungen abzubauen. Manchmal liegt der Fokus der Kinder auf ihren unmittelbaren Bedürfnissen, und dein Anliegen rückt in den Hintergrund. Indem du auf die Bedürfnisse deines Kindes achtest, stärkst du die Verbindung und ebnest den Weg für eine kooperative Haltung.

2. Biete Alternativen

Kinder möchten den Eindruck haben, Entscheidungen selbst treffen zu können. Gib deinem Kind Wahlmöglichkeiten, die für euch beide in Ordnung sind, wie „Möchtest du zuerst Zähne putzen oder dich umziehen?“ So fühlt sich dein Kind nicht bevormundet, sondern als aktiver Teil des Alltags. Wichtig ist, dass die Alternativen ehrlich gemeint und umsetzbar sind. Vermeide versteckte Drohungen wie „Wenn du nicht …, dann passiert …“. Diese Methode stärkt die Selbstständigkeit deines Kindes und fördert eine harmonische Zusammenarbeit.

3. Vermeide Machtkämpfe

Machtkämpfe entstehen oft, wenn sich Eltern und Kinder gegenseitig unter Druck setzen. Statt dich auf stures „Durchsetzen“ zu konzentrieren, suche gemeinsam mit deinem Kind nach Lösungen. Frag nach seiner Meinung und biete kreative Alternativen an. Ein „Was meinst du, wie wir das lösen können?“, kann spannende Ideen schaffen. Dadurch fühlt sich dein Kind ernst genommen und respektiert. Machtkämpfe können so zu Gelegenheiten für Kooperation und gegenseitiges Verständnis werden. Gemeinsam erarbeitete Lösungen sind oft nachhaltiger als erzwungene Kompromisse.

4. Benutze eine respektvolle Sprache

Kinder hören besser zu, wenn sie respektvoll angesprochen werden. Statt Befehle zu erteilen oder zu schimpfen, formuliere deine Bitten freundlich und klar. Nutze „Ich-Botschaften“, um deinem Kind zu erklären, warum dir etwas wichtig ist, z. B. „Ich möchte, dass wir das Spielzeug wegräumen, damit niemand darüber stolpert.“ Respektvolle Sprache schafft ein Vorbild für die Kommunikation deines Kindes. Es lernt, wie es selbst wertschätzend und freundlich mit anderen sprechen kann.

5. Nähe herstellen

Wenn du aus der Entfernung sprichst oder rufst, fällt es deinem Kind schwer, sich auf deine Worte zu konzentrieren. Gehe in seine Nähe, begib dich auf Augenhöhe und sprich ruhig mit ihm. Körperliche Nähe, wie eine sanfte Berührung an der Schulter, hilft dabei, die Aufmerksamkeit deines Kindes zu gewinnen und signalisiert gleichzeitig Verbindlichkeit. Nähe vermittelt deinem Kind das Gefühl, gesehen und ernst genommen zu werden. Diese kleinen Gesten stärken eure Beziehung und fördern eine liebevolle Kommunikation.

6. Erkläre die Situation

Kinder verstehen oft besser, warum etwas wichtig ist, wenn du es ihnen erklärst. Statt einfach zu sagen „Mach das jetzt!“, kannst du z. B. sagen: „Ich möchte, dass du die Jacke anziehst, weil es draußen kalt ist und ich nicht möchte, dass du frierst.“ Erklärungen geben deinem Kind Kontext und die Möglichkeit, selbst zu verstehen, warum bestimmte Regeln sinnvoll sind. Es lernt dadurch, Entscheidungen bewusster zu treffen, und entwickelt ein stärkeres Verantwortungsgefühl.

7. Gefühle benennen

Kinder fühlen sich oft überfordert, wenn ihre Gefühle nicht verstanden oder anerkannt werden. Hilf deinem Kind, seine Emotionen einzuordnen, indem du sie benennst: „Ich sehe, dass du wütend bist, weil dein Turm umgefallen ist.“ Dadurch lernt dein Kind, sich selbst besser zu verstehen, und fühlt sich von dir unterstützt. Diese Reflexion gibt ihm die Möglichkeit, mit schwierigen Situationen bewusster umzugehen. Gleichzeitig stärkst du eure Verbindung, indem du Mitgefühl und Verständnis zeigst. Die Eltern Cards helfen dir, wenn du auf die Gefühle und Bedürfnisse deines Kindes eingehen möchtest.

8. Sei ein Vorbild

Kinder lernen durch Beobachtung und ahmen das Verhalten ihrer Eltern nach. Wenn du ruhig bleibst, respektvoll kommunizierst und Konflikte konstruktiv löst, zeigst du deinem Kind, wie es das ebenfalls tun kann. Überlege, wie du selbst in stressigen Situationen reagieren möchtest, und sei authentisch in deinem Vorbildverhalten. Dein Kind wird sehen, dass du geduldig und lösungsorientiert bist, und diese Haltung mit der Zeit übernehmen. Verhalte dich so, wie du es dir von deinem Kind wünschst.

9. Bleibe geduldig

Verhaltensänderungen bei Kindern brauchen Zeit und wiederholte positive Erfahrungen. Sei geduldig, wenn dein Kind nicht sofort auf neue Ansätze reagiert. Kinder lernen in ihrem eigenen Tempo und brauchen manchmal mehrere Anläufe, um neue Verhaltensweisen zu verinnerlichen. Geduld gibt deinem Kind die Sicherheit, dass es Fehler machen und daraus lernen darf. Indem du Ruhe bewahrst und konsequent dranbleibst, schaffst du eine unterstützende Umgebung für Wachstum.

10. Nutze die Eltern Cards

Die Eltern Cards sind ein Werkzeug, um Gefühle und Bedürfnisse deines Kindes besser zu verstehen. Sie bieten praktische Hilfestellungen, wie du in schwierigen Situationen liebevoll reagieren kannst, ohne Druck auszuüben. Mit klaren Beispielen und Reflexionsübungen helfen sie dir, den Alltag leichter zu gestalten. Dein Kind wird sich besser verstanden fühlen, wenn du die passenden Worte für seine Gefühle findest. Gleichzeitig lernst du, empathisch auf seine Bedürfnisse einzugehen und eure Beziehung nachhaltig zu stärken.

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Dürfen Eltern ihren Kindern drohen? Foto von Josh Willink

Hast du gedroht, um Kooperation zu erreichen? Das kannst du jetzt tun

Es ist passiert: Du hast dein Kind bestraft, bedroht oder unter Druck gesetzt, um Kooperation zu ermöglichen. Doch das liegt in der Vergangenheit. Jetzt hast du entschieden, damit aufzuhören – und das ist ein großer Schritt, den es zu feiern gilt! Es gibt keinen Grund, sich dafür zu schämen oder sich selbst zu verurteilen. In den damaligen Situationen hast du dein Bestes gegeben. Schau jetzt nach vorn und entscheide bewusst, wie du in Zukunft handeln möchtest.

Veränderung braucht Zeit – Gib sie dir

Die Entscheidung, ein bestimmtes Verhalten nicht mehr zu zeigen, ist ein erster, wichtiger Schritt. Aber allein dieser Entschluss reicht nicht aus, um langfristig etwas zu verändern. Du brauchst Wissen, neue Handlungsansätze und praktische Übungen, um bindungsorientierte Methoden in deinen Alltag zu integrieren. Und ja, Veränderung braucht Zeit! Es ist völlig in Ordnung, wenn du diesen Prozess langsam angehst. Setze dich nicht unter Druck – Veränderung geschieht Schritt für Schritt.

Nutze dabei die Ressourcen, die dich ansprechen: Bücher, Kurse, Coaching oder Produkte, die dich auf deinem Weg unterstützen. Zum Beispiel können die Eltern Cards dir helfen, die Gefühle deines Kindes besser zu verstehen und die Verbindung zu stärken. In meinen Kursen lernst du, wie du ohne „Wenn-dann“-Methoden, Drohungen oder Bestrafungen den Familienalltag gestaltest und den Umgang mit deiner eigenen Wut und der deines Kindes meistern kannst.

Empathie als Schlüssel zur Veränderung

Neben Wissen und Übungen ist deine Haltung der Schlüssel zu einer liebevollen Beziehung mit deinem Kind. Um Empathie zu entwickeln und zu vertiefen, können dir folgende Leitsätze helfen:

  • „Mein Kind tut immer etwas für sich, nicht gegen mich.“ Dein Kind versucht, mit seinem Verhalten ein Bedürfnis zu erfüllen, auch wenn der gewählte Weg vielleicht nicht zielführend ist.
  • „Ich möchte mein Kind verstehen.“ Schau hinter das Verhalten, um herauszufinden, wie sich dein Kind fühlt und was es gerade braucht.
  • „Mein Kind darf nein sagen. Ich darf auch nein sagen.“ Respektiere eure gegenseitigen Grenzen – das schafft Vertrauen.

Fehler sind Teil des Prozesses – Und das ist okay

Selbst mit einer empathischen Haltung und neuem Wissen wirst du nicht perfekt sein – und das ist völlig normal. Niemand ist perfekt! Es wird Momente geben, in denen du in alte Muster zurückfällst. Statt dich dafür zu verurteilen, lade ich dich ein, diese Situationen mit Liebe zu betrachten. Fehler sind Chancen, zu lernen und es beim nächsten Mal anders zu machen.

Erlaube dir, Fehler zu machen und aus ihnen zu wachsen. Nimm dir Zeit, um auf solche Situationen zu schauen: Was hat dein Gefühl ausgelöst? Welche Bedürfnisse waren unerfüllt? Was könntest du tun, um dich beim nächsten Mal besser zu fühlen und anders zu handeln?

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Dürfen Eltern ihren Kindern drohen? Foto von Vidal Balielo Jr.

Kinder drohen in der Erziehung: Was tun?

Wenn Kinder drohen oder Grenzen überschreiten, spiegelt ihr Verhalten oft das wider, was sie in ihrer Umgebung beobachten – sei es das Verhalten von Erwachsenen oder anderen Kindern. Drohungen sind häufig ein Ausdruck von Überforderung, Frustration oder einem unerfüllten Bedürfnis. Statt auf Gegen-Drohungen oder Strafen zurückzugreifen, kannst du in solchen Momenten auf eine respektvolle und empathische Haltung setzen.

Verständnis zeigen

Hinter jeder Drohung eines Kindes steckt ein unerfülltes Bedürfnis oder ein starkes Gefühl. Vielleicht fühlt es sich hilflos, überfordert oder unverstanden. Indem du dich fragst: „Was braucht mein Kind gerade?“, öffnest du den Raum für Verständnis und Empathie. Zeige deinem Kind, dass du bereit bist, seine Perspektive zu verstehen. Zum Beispiel: „Du bist wütend, weil du gefragt werden möchtest und dein Bruder hat dein Spielzeug genommen, ohne zu fragen. Das ist wirklich ärgerlich für dich.“ Durch solches Verständnis lernt dein Kind, dass seine Gefühle wichtig sind und es gehört wird.

Grenzen setzen

Verständnis zu zeigen bedeutet nicht, dass alle Verhaltensweisen akzeptabel sind. Es ist wichtig, klare und liebevolle Grenzen zu setzen. Erkläre deinem Kind ruhig, was in Ordnung ist und was nicht. Verwende dabei eine klare Sprache, die ohne Vorwürfe oder Verurteilungen auskommt. Ein Beispiel könnte sein: „Ich verstehe, dass du frustriert bist, gleichzeitig helfen Drohungen uns nicht weiter. Lass uns gemeinsam überlegen, wie wir das Problem lösen können.“ Klare Grenzen geben deinem Kind Sicherheit und Orientierung.

Nachhaltige Lösungen finden

Gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, stärkt die Verbindung zwischen dir und deinem Kind. Statt autoritäre Maßnahmen durchzusetzen, lade dein Kind ein, an der Problemlösung mitzuwirken. Frage es nach seinen Ideen: „Was könnten wir tun, damit wir uns beide wohlfühlen?“ Diese Herangehensweise zeigt deinem Kind, dass es Teil der Lösung ist und seine Meinung zählt. Außerdem fördert sie die Fähigkeit, in Konfliktsituationen kreativ und kooperativ zu handeln.

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Dürfen Eltern ihren Kindern drohen? Foto von Alexandro David

Dürfen Eltern ihren Kindern drohen? Meine Empfehlung:

Eltern sollten ihren Kindern nicht drohen. Drohungen basieren auf Macht und Kontrolle und können die Beziehung zwischen Eltern und Kind nachhaltig beeinträchtigen. Stattdessen ist es wichtig, auf eine empathische und respektvolle Kommunikation zu setzen. Kinder lernen am besten durch einfühlsames Verhalten und das Vorleben von Werten.

Wenn du daran arbeitest, Drohungen durch nachhaltige und liebevolle Strategien zu ersetzen, wirst du nicht nur die Beziehung zu deinem Kind stärken, sondern auch langfristig für eine entspanntere und vertrauensvollere Atmosphäre in deiner Familie sorgen.

Falls du Unterstützung auf deinem Weg suchst, lade ich dich ein, mehr über meine Angebote zu erfahren. Ob die Eltern Cards, mein „Kooperation im Familienalltag“-Kurs oder mein kostenloses E-Book „Liebevoll verbunden“ – es gibt zahlreiche Hilfsmittel, die dir dabei helfen können, eine liebevolle und respektvolle Verbindung zu deinem Kind aufzubauen.

Elternschaft ist eine Reise. Mit jedem kleinen Schritt schaffst du eine Basis, die auf Vertrauen, Respekt und Verständnis beruht. Du bist nicht allein auf diesem Weg, und ich bin hier, um dich dabei zu unterstützen.

Häufig gestellte Fragen zu Drohungen in der Eltern-Kind-Beziehung

Warum sind Drohungen problematisch?

Wie kann ich mein Kind ohne Drohungen erziehen?

Ist es in Ordnung, Kindern zu drohen?

Was ist der Unterschied zwischen natürlichen und künstlichen Konsequenzen?

Ist es Gewalt, Kindern zu drohen?

Was tun, wenn Kinder Drohungen aussprechen?

Möchtest du tiefer in das Thema einsteigen? Lade dir mein kostenloses E-Book „Liebevoll verbunden“ herunter und entdecke praktische Strategien für eine bedürfnisorientierte Erziehung ohne Drohungen und Strafen.

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