Heute schreibe ich über ein Thema, das viele Eltern in ihrer Kindheit erlebt haben. Sie wurden zum Essen gezwungen. Einige mussten alles aufessen, was auf dem Teller lag. Andere mussten immer wieder Dinge probieren, die ihnen Ekel bereiteten. Und wieder andere mussten sogar aufessen, damit die Sonne am nächsten Tag scheint oder um einen Nachtisch zu bekommen!
Viele dieser Eltern haben unangenehme Erinnerungen, die sie immer noch mit sich tragen und vielleicht noch nicht verarbeitet haben. Viele werden sogar heute noch davon beeinflusst, dass sie in ihrer Kindheit zum Essen gezwungen wurden. Ihr Essverhalten ist davon noch immer beeinträchtigt. Es gibt jedoch auch Eltern, die heute nicht mehr davon beeinflusst werden.
Eltern, die dieses Verhalten ihrer eigenen Eltern nicht reflektieren, tragen ein größeres Risiko, dieses Verhalten an ihre eigenen Kinder weiterzugeben. Dadurch leiden auch heute noch viele Kinder darunter, dass sie zum Essen gezwungen werden.
Hier sind 5 Gründe, warum du niemals dein Kind zum Essen zwingen solltest:
Verbindung von Essen und Stress: Wenn Kinder zum Essen gezwungen werden, können sie eine negative Assoziation mit Mahlzeiten entwickeln. Das kann zu Stress und Angst führen, was nicht nur ungesund ist, sondern auch zu ernsthaften Essstörungen führen kann.
Untergraben der natürlichen Hunger- und Sättigungsgefühle: Kinder haben in der Regel ein gutes Gespür dafür, wann sie hungrig sind und wann sie satt sind. Wenn sie gezwungen werden, mehr zu essen, als sie möchten, können diese natürlichen Signale gestört werden, was zu Übergewicht oder Unterernährung führen kann.
Beeinträchtigung der Entwicklung einer gesunden Beziehung zu Lebensmitteln: Kinder dürfen lernen, dass Essen eine notwendige und angenehme Aktivität ist, keine Pflicht oder Strafe. Sie dürfen auch lernen, verschiedene Arten von Lebensmitteln zu erkennen und zu schätzen, und nicht gezwungen werden, etwas zu essen, was sie nicht mögen.
Mangel an Autonomie und Selbstbestimmung: Kinder dürfen lernen, Entscheidungen zu treffen und die Kontrolle über ihre eigenen Körper zu haben. Wenn sie ständig gezwungen werden, zu essen, können sie das Gefühl haben, dass sie keine Kontrolle oder Entscheidungsfähigkeit haben, was negative Auswirkungen auf ihr Selbstwertgefühl und ihre Unabhängigkeit haben kann.
Risiko einer Mangelernährung: Wenn Kinder dazu gezwungen werden, bestimmte Lebensmittel zu essen, könnten sie sich weigern, andere Lebensmittel zu probieren. Das kann dazu führen, dass sie nicht alle notwendigen Nährstoffe bekommen, die sie für ihr Wachstum und ihre Entwicklung benötigen.
Jetzt fragen sich viele Eltern: Aber was kann ich tun, wenn mein Kind sich weigert, viele Lebensmittel zu essen?
Es gibt keine pauschale Antwort, die für jede Familie und Situation passt. Was es jedoch gibt, sind Aspekte, die du beachten kannst.
5 Aspekte zu beachten!
Lasse dein Kind freiwillig entscheiden, ob es ein Lebensmittel essen möchte. Wenn es Nein sagt, ist das in Ordnung. Du kannst das Lebensmittel auf den Tisch stellen und ihm sagen, was es ist und dass es probieren darf, wenn es möchte. So reduzierst du den Druck. Nach einigen Monaten kannst du das Essen erneut anbieten und erklären, dass sich der Geschmack mit der Zeit ändern kann. Frage dann, ob dein Kind bereit ist, das Essen erneut zu probieren.
Bleib gelassen. Dein Kind wird nicht verhungern. Ihr werdet etwas finden, mit dem ihr beide zufrieden seid und das dein Kind essen kann, das auch einigermaßen nährstoffreich ist. Geht zusammen zum Kühlschrank und lasst dein Kind hineinschauen, um zu sehen, was verfügbar ist. Am besten macht ihr das vor dem Kochen, damit dein Kind dabei sein kann und Einfluss darauf hat, was es essen möchte. Vermeide es, Süßigkeiten anstelle von Mahlzeiten anzubieten, da dies das Problem verschlimmern kann.
Versuche gemeinsam mit deinem Kind Lösungen zu finden. Frage es, was es gerne isst, und überlege, wie Variationen möglich sind. Zum Beispiel, wenn dein Kind gerne Pfannkuchen isst, aber keine Kartoffeln mag, könnte es bereit sein, Pfannkuchen zu essen, in denen auch ein Teil Stampfkartoffeln enthalten ist. Oder wenn dein Kind kein Gemüse mag, könnte es vielleicht Gemüse essen, wenn es in einer pürierten Tomatensoße drin ist.
Erkläre deinem Kind, warum es wichtig ist, verschiedene Lebensmittel zu essen. Verwende eine kindgerechte Sprache, damit es versteht, und sei dabei einfühlsam und authentisch. Zum Beispiel:
Eltern: Magst du das Gemüse nicht?
Kind: Nein.
Eltern: Findest du es komisch, etwas Neues zu probieren?
Kind: Ja, mag ich nicht.
Eltern: Das ist in Ordnung, Lebensmittel nicht zu mögen. Was magst du denn?
Kind: Pasta, Reisbrei, Pfannkuchen.
Eltern: Mmm, das ist lecker. Weißt du, warum ich dich immer wieder frage, ob du andere Lebensmittel probieren möchtest?
Kind: Nein.
Eltern: Der Körper benötigt verschiedene Nährstoffe, um sich wohlzufühlen. Stell dir vor, du baust mit Duplo/Lego. Du könntest nicht das bauen, was du möchtest, wenn du nur viereckige Teile hättest. Du brauchst auch andere Formen. Genauso ist es mit unserem Körper. Unser Körper braucht verschiedene Teile, um richtig funktionieren zu können. Diese Teile heißen Nährstoffe. Deshalb müssen wir verschiedene Lebensmittel essen.
Kind: Ok.
Eltern: Gleichzeitig musst du nie etwas essen, was du eklig findest. Möchtest du wissen, was wir tun könnten, um deinem Körper mehr Vielfalt zu geben?
Kind: Ja.
Eltern: Wir könnten die Lebensmittel anders zubereiten, damit sie anders schmecken. Hättest du darauf Lust?
Zu guter Letzt ist es wichtig zu bedenken, dass Kinder, die starke Abneigungen gegen bestimmte Lebensmittel zeigen, möglicherweise Unverträglichkeiten haben könnten. Sprich mit deinem Kinderarzt und stelle sicher, dass keine physischen Gründe dahinterstecken.
Fazit
Es ist wichtig, eine gesunde und positive Einstellung zum Essen zu fördern, die die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben des Kindes respektiert. Statt Druck auszuüben, ist es sinnvoller, eine offene Kommunikation zu fördern und gemeinsam Lösungen zu finden, die für alle Beteiligten akzeptabel sind. So kann das Kind lernen, eine gesunde Beziehung zu Lebensmitteln aufzubauen und sich auf natürliche Weise mit den eigenen Hunger- und Sättigungssignalen auseinanderzusetzen.
Du willst lernen, wie du die Gefühle deines Kindes begleiten kannst und wie du auf die Bedürfnisse deines Kindes eingehen kannst? Schaue dir dieses Produkt an: hier klicken.
Möchtest du toxischem Verhalten Lebewohl sagen?
Onlinekurs für Eltern: Verwandle deine Elternschaft
Toxischem Verhalten wie „wenn, dann“-Drohungen Lebewohl sagen. Und stattdessen eine liebevolle und kooperative Beziehung zum Kind aufbauen.
Das sagen Kursteilnehmer
Erhalte Elternmails und
sichere dir 2 eBooks kostenlos!
In meiner kostenlosen „Familienmagie Elternmail“ erhältst du jede Woche zwei E-Mails, die dir dabei helfen, dein Kind besser zu verstehen und eure Beziehung zu stärken. Und du erhältst das eWorkbook „Konflikte lösen in 3 Schritten“ und das eBook „Familienmagie – dein Start in die Zufriedenheit“ kostenlos zum Herunterladen.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von KlickTipp Formular. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Weitere InformationenFülle das Formular mit deinem Namen und deiner E-Mail-Adresse aus. Wenn du das Formular nicht sehen kannst, klicke auf den Link „Formular laden“, um zu bestätigen, dass du das Formular anzeigen möchtest.
Eltern Cards Gefühle
Gefühle verstehen und
begleiten lernen
Wie du die Gefühle deines Kindes verstehst und begleitest, sodass herausfordernde Alltagssituationen zu stärkenden Momenten werden.
Eltern Cards Bedürfnisse
Bedürfnisse verstehen und erfüllen
Wie du deinem Kind hilfst, zufriedener und erfüllter zu sein, ohne dass du deine Bedürfnisse aus dem Blick verlierst.
Routine Day Wanduhr
Medienzeit reduzieren.
Tagesablauf verständlich machen.
Wie du deinem Kind Orientierung und Sicherheit anbietest, sodass ihr euch weniger im Alltag streitet.