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Kennst du das?
Es ist Morgen, ihr seid alle aufgestanden. Dein Kind soll in den Kindergarten gehen und du zur Arbeit. Und dann sagt dein Kind: „Mama, ich möchte heute nicht in den Kindergarten gehen.“
Hui, denkst du, nicht schon wieder. Ich habe keine Kraft für diese Diskussionen. Muss das echt jetzt wieder sein? Verzweifelt schaust du dein Kind an und hast keine Ahnung, wie du es dazu motivieren kannst, in den Kindergarten zu gehen. Das Ganze endet damit, dass du drohst oder bestichst, damit es sich ins Auto setzt und ihr losfahren könnt.
Hast du vielleicht ähnliche Situationen im Familienalltag erlebt?
Heute spreche ich darüber, was in solchen Momenten los ist.
5 Gründe, warum dein Kind nicht in den Kindergarten gehen möchte:
Es hat ein anderes Bedürfnis: Manchmal ist der Wunsch nach der elterlichen Nähe stärker als die Neugier auf neue Erfahrungen. Dies ist besonders bei jüngeren Kindern der Fall, die noch eine enge Bindung zur Mutter oder zum Vater haben und sich in ihrer Abwesenheit unwohl fühlen.
Grundbedürfnisse sind nicht erfüllt: Das Gefühl der Sicherheit ist grundlegend für das Wohlbefinden eines Kindes. Wenn es keine sichere Bindung zu einer Bezugsperson im Kindergarten aufbauen kann, erlebt das Kind die Trennung als traumatisch. Dieses Verhalten ist evolutionär bedingt; in der Vergangenheit war eine sichere Bindung essenziell für das Überleben des Kindes. Der Mangel an einer Bezugsperson löst daher starke Ängste und Verzweiflung aus, die sich durch Weinen und Klammern äußern können.
Es fühlt sich unwohl im Kindergarten: Verschiedene Faktoren können zum Unwohlsein beitragen. Vielleicht ist die Umgebung zu laut oder ungewohnt, vielleicht sind die Gerüche anders als zu Hause oder das Essen entspricht nicht dem Geschmack des Kindes. Unvertraute Routinen und Erziehungsstile können ebenfalls zur Unsicherheit und Ablehnung führen.
Es hat keine oder wenige Freunde: Soziale Isolation kann einen großen Einfluss auf die Bereitschaft des Kindes haben, in den Kindergarten zu gehen. Der Mangel an Freunden oder gar Mobbing durch andere Kinder kann das Selbstwertgefühl stark beeinträchtigen und den Wunsch, in den Kindergarten zu gehen, minimieren.
Es ist gelangweilt im Kindergarten: Für ältere oder besonders neugierige Kinder kann das Programm im Kindergarten nicht ausreichend stimulierend sein, besonders wenn die Aktivitäten eher für jüngere Kinder konzipiert sind. Langeweile kann dazu führen, dass das Kind den Kindergartenbesuch als wenig erfüllend oder sogar als Zeitverschwendung empfindet.
Jeder dieser Punkte kann einzeln oder in Kombination auftreten und sollte sorgfältig in Betracht gezogen werden, wenn man verstehen möchte, warum ein Kind Widerstand gegen den Kindergarten zeigt.
Bei all diesen Gründen geht es um unerfüllte Bedürfnisse. Dein Kind hat ein Bedürfnis, das gesehen werden möchte. Wenn das Bedürfnis erkannt wird, wird es leichter, das ‚Kita-Nein‘ zu bewältigen.
Wie du förderst, dass dein Kind häufiger 'Nein' zur Kita sagt:
Jeder dieser Punkte kann einzeln oder in Kombination auftreten und sollte sorgfältig in Betracht gezogen werden, wenn man verstehen möchte, warum ein Kind Widerstand gegen den Kindergarten zeigt.
Bei all diesen Gründen geht es um unerfüllte Bedürfnisse. Dein Kind hat ein Bedürfnis, das gesehen werden möchte. Wenn das Bedürfnis erkannt wird, wird es leichter, das ‚Kita-Nein‘ zu bewältigen.
- Deinem Kind im Kindergarten abgeben, ohne eine sichere Bindung zu einer Bezugsperson zu haben: Wenn das Kind noch keine sichere Bindung zu einer Bezugsperson im Kindergarten aufgebaut hat und die Eltern es trotzdem dort lassen, können die Ängste und Bedenken des Kindes verstärkt werden.
- Deinem Kind nicht zuhören, wenn es dir durch sein Verhalten signalisieren will, dass es sich im Kindergarten nicht wohl fühlt: Wenn ein Kind zeigt, dass es sich in der Kita unwohl fühlt und die Eltern diese Anzeichen ignorieren oder nicht ernst nehmen, können die negativen Gefühle des Kindes verstärkt werden.
- Übermäßig emotional reagieren: Wenn Eltern selbst sehr emotional oder mit Mitleid auf das „Kita-Nein“ des Kindes reagieren, kann das Kind anfangen zu glauben, dass der Kindergarten ein unsicherer Ort ist.
- Dem Kind keinen Raum für die Verarbeitung seiner Gefühle und Ängste geben: Kinder brauchen oft Zeit und Raum, um ihre Gefühle und Ängste zu verarbeiten. Wenn Eltern dies überspringen und das Kind sofort in die Kita bringen, kann das dazu führen, dass das Kind sich nicht gehört und verstanden fühlt, was sein ‚Kita-Nein‘ verstärken kann.
- Dein Kind durch Machtmissbrauch in den Kindergarten zwingen: Wenn Eltern ihr Kind gegen seinen Willen in den Kindergarten bringen, etwa durch Schreien oder körperlichen Zwang, lernt das Kind keine Bewältigungsstrategien, die ihm im Kindergarten helfen könnten. Stattdessen kann es sein, dass es häufiger „Nein“ zur Kita sagt.
- Dein Kind mit Sätzen kleinreden, wie „Ach, das ist nicht so schlimm. Ich bin ja bald wieder da“ oder „Alle anderen Kinder schaffen das! Warum solltest du es nicht schaffen?“: Solche Sätze untergraben das Selbstvertrauen des Kindes und erhöhen seine Bereitschaft für die Kita nicht.
So verschlimmerst du die Situation nur!
Wenn dein Kind morgens „Nein“ zur Kita sagt, ist es für viele Eltern verlockend, das Kind zu zwingen. Schreiend wird das Kind zum Auto getragen und mit Gewalt ins Auto gesetzt. Wenn dies oft genug vorkommt, gibt das Kind auf und passt sich an. Es ist dann leicht zu denken, dass das Kind mit der neuen Situation zufrieden ist. Allerdings ist dies ein Trugschluss. Das Kind hat aufgegeben. Es hat gelernt, dass Mama oder Papa ihm nicht zur Seite stehen werden. Es hat resigniert und sich angepasst. Das bedeutet, dass es seine eigenen Bedürfnisse beiseitegeschoben hat, weil es sowieso keinen Sinn sieht, Mama oder Papa zu sagen, dass es nicht in den Kindergarten gehen möchte. Das Kind hat gelernt, dass, auch wenn es „Nein“ sagt, dies nicht gehört wird. Ist das eine erwünschte Situation?
Vermutlich antworten die meisten Eltern mit „Nein“. Denn das Kind soll „Nein“ sagen können und für sich selbst einstehen können.
5 konkrete Handlungsstrategien, um deinem Kind beim Kita-Start zu helfen
Bereite dein Kind vor: Erkläre ihm, wie der Kindergartenalltag abläuft und welche Aktivitäten es erwarten können. Besuche zusammen den Kindergarten, um die Räumlichkeiten und vielleicht auch das Personal kennenzulernen. Spiele Rollenspiele mit Puppen oder Stofftieren, um typische Kindergarten-Situationen nachzustellen. Lies deinem Kind Bücher vor, die den Kindergarten thematisieren, um es mental auf die neue Umgebung vorzubereiten.
Plane genügend Zeit für die Eingewöhnung ein: Versuche, den Eingewöhnungsprozess so zu gestalten, dass du selbst ohne Stress anwesend sein kannst. In dieser sensiblen Phase wird dein Kind dich mehr als sonst brauchen. Der Aufbau einer sicheren Bindung zu einer Bezugsperson im Kindergarten ist entscheidend für das Wohlbefinden deines Kindes. Erst wenn dein Kind eine sichere Bindung zu einer Bezugsperson aufgebaut hat, wird es sich im Kindergarten sicher fühlen und seine volle Gehirnkapazität nutzen können, um sich auf das Erkunden und Spielen zu fokussieren.
Etabliere eine Morgenroutine für zu Hause und die Abgabe in der Kita: Eine konstante Routine gibt deinem Kind eine Struktur und Orientierung. Die Routine hilft, den Morgen weniger chaotisch zu gestalten. Das Kind weiß, was es als Nächstes erwartet und fühlt sich dadurch sicherer. Ein „Morgen-Routine-Chart“ oder spezielle „Routine Cards“ können hierbei nützlich sein.
Finde Überbrückungsstrategien, die zu euch passen: Kleine Rituale wie das Zeichnen von „Mama-Herzen“ auf den Arm können dem Kind emotionalen Halt geben. Ein Rucksack mit vertrauten Gegenständen, wie zum Beispiel einem Kuscheltier, einem Pullover der Mutter oder einem laminierten Bild der Familie, kann ebenfalls eine beruhigende Wirkung haben. Denke daran: Das Ziel ist nicht, dass dein Kind bei der Abgabe nicht weint. Es darf traurig sein. Das Ziel ist, dass es mit der Situation zurechtkommt, und dabei können die Überbrückungsstrategien hilfreich sein.
Beobachte dein Kind: Achte auf sein Verhalten und seine emotionalen Signale. Wie fühlt es sich? Welche Bedürfnisse äußert es? Überlege dir, was du tun kannst, um ihm zu helfen, diese Bedürfnisse zu erfüllen. Manchmal zeigt das Verhalten des Kindes, dass es noch nicht bereit für den großen Schritt ist oder dass der Kita-Aufenthalt an dem Tag nicht gut verkraftet wurde. Vertraue deinem Bauchgefühl und versuche, eure Situation so anzupassen, dass sich sowohl dein Kind als auch du wohl fühlt.
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Fazit
Die Entscheidung, ein Kind in die Kita zu schicken, ist oft komplex und emotional aufgeladen. Manchmal möchte das Kind nicht in die Kita gehen. Eltern können den Kita-Start und ‚Kita-Nein-Tage‘ mit Hilfe von verschiedenen Handlungsstrategien erleichtern. Im Kern geht es darum, die Bedürfnisse des Kindes zu erkennen und darauf einzugehen, anstatt das Kind zu zwingen oder zu bestechen. Ob es sich um Bindungsängste, mangelnde soziale Anbindung, Unwohlsein oder Langeweile handelt – die Lösung liegt oft im Dialog und in einer bedürfnisorientierten Herangehensweise. Auch die Rolle der Eltern ist entscheidend: Stress und Druck von ihrer Seite können die Situation verschlimmern. Letztlich streben alle Eltern ein harmonisches Familienleben an, und der erste Schritt dazu ist, dem Kind zuzuhören und seine Bedürfnisse ernst zu nehmen.
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