Photo by HappyFam
Ich spüre, wie mein Gesicht leicht rötlich wird. Vor mir sitzt mein damals 3-jähriges Kind. Es ist Weihnachten, und innerhalb von wenigen Sekunden hat es alle Geschenke geöffnet, die es bekommen hat. Das ging so schnell, dass ich mir nicht einmal merken konnte, von wem die Geschenke kamen. Dann dreht es sich zu mir um und fragt: ‚Mehr Geschenke?‘ Ein ‚Danke‘ habe ich nirgendwo gehört. Ich spüre die Erwartungen der Verwandtschaft und merke, wie mein Gesicht noch röter wird. Dann beginne ich, anstelle meines Kindes ‚Danke‘ zu allen zu sagen.
In diesem Blogbeitrag rede ich darüber, was du tun kannst, wenn du findest, dass dein Kind undankbar ist und wie du Dankbarkeit fördern kannst.
Auf Instagram findest du zusätzlich einen Beitrag und einen Reel zu diesem Thema. Und ich rede in meinem Podcast auch darüber. Über diese Links kommst du dorthin.
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Was du in diesem Blogbeitrag erwarten kannst:
Muss dein Kind Danke sagen?
Ich bin der Meinung, dass ein Dankeschön nicht erzwungen werden soll, sondern dass es freiwillig kommen darf. Ich habe neulich auf Instagram bemerkt, dass dieses Thema viele Gefühle auslöst und es viele verschiedene Meinungen dazu gibt. Heute möchte ich dir einige Gedanken zu diesem Thema mitgeben.
Beim Danke Sagen geht es nicht darum, OB es wichtig ist, Danke zu sagen, oder nicht. Ob es wichtig ist, Danke zu sagen, ist eine Entscheidung jedes Einzelnen. Es gibt keine universelle Antwort, die für alle gilt. Ich kann nur für mich sprechen, und mir ist es wichtig, Danke zu sagen. Zum einen, weil ich dankbar bin, und zum anderen, um der Person meine Dankbarkeit zu zeigen und zu erkennen, dass ich die Zeit und Mühe sehe, die sie in das Geschenk investiert hat. Ich erwarte nicht, dass alle anderen, nur weil ich Danke sagen wichtig finde, dasselbe finden. Das bedeutet für mich, dass ich niemanden, auch nicht meine Kinder, dazu zwinge, Danke zu sagen.
Beim Danke Sagen gibt es viele verschiedene Wege, wie man Danke sagen kann. Es gibt kein Gesetz, das besagt, dass die Person, die das Geschenk erhält, auch diejenige sein muss, die Danke sagt. Als Elternteil bin ich für meine Kinder verantwortlich und kann stellvertretend für mein Kind Danke sagen, wenn ich merke, dass es mir wichtig ist und meinem Kind nicht.
Es ist ein Unterschied, ob ich mein Kind frage, ob es Danke sagen möchte, um seine Wertschätzung für das Geschenk zu zeigen, oder ob ich mein Kind zwinge, Danke zu sagen, weil es sich „gehört“. Ein erzwungenes Danke ist aus meiner Sicht wenig wertvoll und führt beim Kind eher zu Widerwillen und dem Eindruck, nicht verstanden zu sein.
Als Eltern können wir Werte wie Dankbarkeit haben und gleichzeitig die Freiwilligkeit in den Vordergrund stellen. Wenn dein Kind sieht, dass es dir wichtig ist, Danke zu sagen, und du diesen Wert vorlebst, dann wird es diesen Wert übernehmen und Dankbarkeit zeigen wollen.
Findest du, dass dein Kind undankbar ist? Dieses Wissen wird dir helfen:
- Jüngere Kinder haben oft noch nicht die kognitive Reife, um Dankbarkeit in ihrer vollen Bedeutung zu verstehen. Für sie ist es schwierig zu verstehen, was Dankbarkeit ist und wie sie gezeigt werden kann.
- Kinder lernen viel durch Beobachtung. Niemand kann ständig dankbar sein, auch Eltern nicht. Das bedeutet, dass wir auch Momente der Undankbarkeit vorleben… Und das heißt, dass unsere Kinder auch von diesen Momenten lernen. Hier hilft Verständnis für sich selbst und für das Kind, wenn es „undankbar“ ist.
- Dankbarkeit zu lernen ist ein langfristiger Prozess. Eltern haben dabei wunderbare Möglichkeiten, ihre Geduld zu üben, da Kinder Zeit brauchen, um die Bedeutung und den Wert von Dankbarkeit zu erfassen. Jedes Kind ist einzigartig, und was bei einem Kind funktioniert, passt möglicherweise nicht bei einem anderen.
- Manchmal erwarten Eltern schnelle oder spezifische Reaktionen auf ihre Bemühungen, wie das direkte Aussprechen von „Danke“. Solche Erwartungen können Druck erzeugen und Widerwillen fördern…
- Und es ist auch wichtig zu bedenken, dass „dankbar/undankbar“ Bewertungen sind. In einer Kultur oder für eine Person wird eine Handlung als dankbar angesehen, während dieselbe Handlung von einer anderen Person als undankbar eingestuft werden kann.
Vor allem finde ich es wichtig, Kindern beizubringen, dass sie sich dankbar fühlen können und gleichzeitig enttäuscht sein können, weil ihre Erwartungen nicht erfüllt wurden. Das bedeutet, dass jedes Gefühl erlaubt ist und die Dankbarkeit da sein darf, ohne andere Gefühle zu unterdrücken.
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3 Wege, wie dein Verhalten die Undankbarkeit deines Kindes fördert!
Viele Eltern wünschen sich, dass ihre Kinder Werte wie Dankbarkeit übernehmen und zeigen. Es gibt viele Wege, wie Kinder Dankbarkeit lernen können. Aber heute spreche ich erstmal darüber, welches Verhalten dazu führen kann, dass Kinder wenig Dankbarkeit empfinden. Es gibt sogar Verhaltensweisen, die du vermeiden solltest, um die Undankbarkeit deines Kindes nicht zu fördern. Hier sind drei davon:
Zu wenig Anerkennung und Wertschätzung: Wenn Eltern die Bemühungen und Erfolge ihrer Kinder nicht anerkennen oder wertschätzen, können Kinder den Eindruck bekommen, dass ihre Anstrengungen selbstverständlich sind. Dies kann dazu führen, dass sie weniger Wertschätzung für die Anstrengungen anderer zeigen.
Fehlendes Vorbild: Kinder lernen durch Beobachtung. Wenn Eltern selten Dankbarkeit gegenüber anderen zeigen oder sich nicht für das bedanken, was sie haben, kann dies das Verhalten der Kinder beeinflussen.
Zu viel von allem: Kinder, die fast immer das bekommen, was sie möchten, können Schwierigkeiten haben, Dankbarkeit zu empfinden. Sie schätzen möglicherweise nicht, was sie bekommen, denn es kommt ja sowieso oft etwas Neues.
‚Undankbarkeit‘ ist selbstverständlich nicht immer und nicht nur direkt auf das Verhalten der Eltern zurückzuführen. Viele Faktoren beeinflussen das Verhalten von Kindern und jedes Kind ist anders.
‚Undankbarkeit‘ ist übrigens eine Bewertung… Was ich als Undankbarkeit bewerte, magst du vielleicht als Dankbarkeit bewerten, oder umgekehrt. ‚Ich bin dankbar‘, ist ein Gefühl, und dieses Gefühl darfst du deinem Kind gerne vorleben und zeigen, wenn du möchtest, dass dein Kind auch Dankbarkeit empfinden soll.
9 Impulse, die Dankbarkeit bei deinem Kind fördern, ohne Druck oder Belohnung zu nutzen.
- Sei ein Vorbild: Zeige selbst Dankbarkeit im Alltag. Wenn dein Kind sieht, dass du dankbar bist, lernt es durch dein Beispiel.
- Rede über Dankbarkeit: Bespreche regelmäßig mit deinem Kind, wofür ihr beide dankbar seid.
- Bücher und Geschichten: Lies Geschichten, die Dankbarkeit thematisieren, und sprich darüber.
- Natur erleben: Geht zusammen raus in die Natur, um Dankbarkeit für die Umwelt zu fördern.
- Hilfsprojekte: Macht zusammen ehrenamtliche Arbeit oder helft anderen, um Dankbarkeit durch Handeln zu zeigen.
- Dankbarkeitstagebuch: Führt ein Tagebuch, in dem ihr aufschreibt, wofür ihr dankbar seid.
- Reflektieren: Sprecht darüber, wie sich Dankbarkeit anfühlt und warum sie wichtig ist.
- Gemeinsame Aktivitäten: Macht Dinge wie Dankeskarten schreiben oder kleine Geschenke basteln.
- Geduld haben: Denk daran, dass das Lernen von Dankbarkeit Zeit braucht und sei geduldig mit deinem Kind.
Die größte Herausforderung beim Beibringen von Dankbarkeit an Kinder ist oft die Entwicklung eines echten Verständnisses und einer aufrichtigen Wertschätzung, anstatt nur oberflächlicher Reaktionen.
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Fazit
Dankbarkeit in Kindern zu fördern ist ein subtiler Prozess, der Verständnis und Geduld erfordert. Es ist wichtig zu erkennen, dass Dankbarkeit ein Konzept ist, das Kinder erst mit der Zeit und durch Beobachtung lernen. Eine erzwungene Dankbarkeit, wie das obligatorische Sagen von „Danke“, ist oft weniger bedeutsam und kann bei Kindern Widerwillen erzeugen. Stattdessen sollten Eltern Dankbarkeit durch ihr eigenes Verhalten vorleben und einen Raum schaffen, in dem Kinder Dankbarkeit auf natürliche Weise erfahren und ausdrücken können. Dies kann durch gemeinsame Aktivitäten, Gespräche über Dankbarkeit, das Führen eines Dankbarkeitstagebuchs oder das Vorlesen themenbezogener Geschichten geschehen. Wichtig ist dabei, zu verstehen, dass jedes Kind einzigartig ist und unterschiedlich auf verschiedene Methoden reagiert. Darüber hinaus ist es hilfreich, zu akzeptieren, dass Dankbarkeit und Enttäuschung koexistieren können – es ist normal, dass Kinder sich gleichzeitig dankbar und enttäuscht fühlen. Insgesamt geht es darum, Kindern beizubringen, ihre Gefühle zu erkennen und auszudrücken, ohne dabei Druck oder Belohnung als Motivationsmittel einzusetzen.
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