Photo by Taryn Elliott
Kennst du das?
Du sitzt auf dem Spielplatz mit deinem 3,5-jährigen Kind. Ein paar Meter weiter weg sitzt eine andere Mama mit ihrem etwa 3-jährigen Kind. Du überhörst, worüber sie reden. Die andere Mama sagt: „Jetzt ist es Zeit nach Hause zu gehen. Wir brauchen Zeit, um zu kochen.“ Ihr Kind steht sofort auf und kommt mit. Auf dem Weg hörst du die Mama sagen: „Willst du mir beim Kochen helfen?“ Ihr Kind stimmt fröhlich zu und freut sich darauf, gleich ihrer Mama beim Kochen zu helfen.
Du schaust auf deine Uhr. Hui, es ist in der Tat recht spät geworden. Du merkst, dass du und dein Kind auch gehen solltet, um Zeit fürs Kochen zu haben. Fröhlich gehst du zu deinem Kind hin und sagst, dass es Zeit ist zu gehen. Dein Kind schaut dich an und sagt: „Nein, ich möchte hier weiterspielen! Ich bleibe hier.“ Du fängst an zu erklären, dass ihr sonst keine Zeit zum Kochen habt und dass du das gerne noch schaffen würdest. Dann fragst du dein Kind, ob es dir beim Kochen helfen möchte?
„Nein. Ich will nicht helfen. Ich will hier spielen,“ antwortet dein Kind.
Du überlegst, was du machen möchtest. Dein Kind möchte offensichtlich noch länger bleiben. Du möchtest dein Kind etwas Warmes und nährstoffreiches zum Abendessen anbieten. Dann fällt dir ein, dass ihr ja auf dem Weg nach Hause an einem Restaurant vorbeigehen könntet und dort etwas holen. Dann könntet ihr noch eine halbe Stunde auf dem Spielplatz bleiben und immer noch nicht in Zeitdruck kommen. „Das machen wir“, entscheidest du und sagst es deinem Kind. Dein Kind wird glücklich, dass ihr noch bleiben könnt.
Später am Abend kommen diese Gedanken: Ob es richtig von dir war, Essen zu holen, statt selbst zu kochen? Und was du wohl falsch gemacht hast, denn dein Kind möchte nie den Spielplatz verlassen, wenn du es möchtest, und beim Kochen mithelfen erst recht nicht… Das andere Kind und seine Mama wirkten so harmonisch miteinander, und das Kind hat genau das gemacht, was die Mama vorgeschlagen hat. Der Selbstzweifel wird nur größer und größer… Was macht denn wohl die andere Mama, was du nicht machst?
STOPP!!!
Vergleiche in der Elternschaft führen nur zu Unsicherheit. Du untergräbst damit deine eigenen Entscheidungen. Du schadest dir selbst damit.
Heute spreche ich darüber, was das Vergleichen in der Elternschaft bewirkt und was du stattdessen tun kannst.
Ist es möglich, eine Elternschaft ohne Vergleiche zu führen?
Wenn du mich fragst, antworte ich: „Nein, es ist nicht möglich, eine Elternschaft ohne Vergleiche zu führen.“ Unser menschliches Gehirn ist darauf konzipiert, zu vergleichen und zu bewerten. Diese Funktion hilft uns zu überleben. So auch wenn du versuchst, mit dem Vergleichen aufzuhören, wird es dir nie gelingen. Was du tun kannst, ist, anders mit den Vergleichen und der damit einhergehenden Bewertung umzugehen und somit das schädliche Vergleichen zu verringern.
So schadet Vergleichen in der Elternschaft:
Lass uns vier Wege anschauen, wie dir das Vergleichen in der Elternschaft schadet.
Erhöhte Selbstzweifel: Wenn du dich ständig mit anderen Eltern vergleichst und gleichzeitig denkst, dass die anderen Eltern etwas besser machen, dann beginnst du, deine Entscheidungen in deiner Elternschaft in Frage zu stellen. Du fühlst dich unsicher.
Erhöhter Stress: Ständig zu denken, dass andere Eltern etwas besser machen als du selbst, heißt auch, dass du dir damit Druck und Stress erhöhst. Du vermittelst dir damit, dass du nicht gut genug bist.
Fokus auf das andere Kind: Wenn du dein Kind mit anderen Kindern vergleichst, nimmst du nicht mehr wahr, was dein Kind tut, sondern du fokussierst dich darauf, was dein Kind nicht tut. Du fokussierst somit auf Schwächen, statt auf Stärken. Jedes Kind ist anders! Jedes Kind ist einzigartig und gut so, wie es ist!
Erhöhte Konkurrenz: Wenn du vergleichst und dies deinem Kind kommunizierst, förderst du dadurch ein Konkurrenzdenken. Die Kinder wollen der/die Beste/Schönste/Schlauste sein, denn so haben sie gelernt, dass sie Aufmerksamkeit bekommen. Eine ungesunde Wettbewerbsdynamik in der Familie entsteht.
So hilft dir Vergleichen in der Elternschaft:
Wie bereits erwähnt, eine Elternschaft ohne Vergleiche ist nicht möglich. Es ist sogar so, dass dir Vergleichen in der Elternschaft helfen kann. Wenn du den Vergleich als reine Beobachtung wahrnimmst, kann dies dir helfen, Ideen zu bekommen, wie du dich verhalten möchtest oder was du unternehmen möchtest. Du lernst somit von anderen und nutzt andere Elternschaften als Inspirationsquellen. Dies kann sogar deine Motivation erhöhen, etwas auszuprobieren.
Was du tun kannst, um schädliches Vergleichen zu verringern?
Dies ist der Heilige Gral, wenn es um Vergleiche in der Elternschaft geht! Denn von schädlichem Vergleichen wird dir nicht gut. Von positiven Vergleichen kannst du sogar etwas lernen. Dort willst du hin. Was kannst du tun, um schädliches Vergleichen zu verringern?
Nimm die Haltung an, dass jedes Kind und jedes Elternteil anders sind! Dies bedeutet, dass jede Person einzigartig ist. Jede Person ist gut so, wie sie ist. Dabei ist es egal, was der Nachbar macht: Du und dein Kind und das, wofür ihr euch entschieden habt, ist gut so, wie es ist. Ihr müsst nicht euren Weg ändern, weil der Nachbar etwas anderes macht.
Nimm wahr, wenn du vergleichst und bewertest, und lenke deine Gedanken weg von dem Vergleich und der Bewertung und zurück zu dem, was du oder dein Kind gerade macht. Erinnere dich daran, warum du gerade das machst, was du machst. Welches Bedürfnis erfüllst du dir damit?
Nutze Vergleiche als Inspirationsquellen. Nimm das an, was du möchtest, und alles andere lässt du. Bleib in dem Vergleich bei der Beobachtung und gehe nicht in die Bewertung rein.
Es ist ok zu sagen, dass es dir egal ist, was andere Eltern machen. Du weißt, wie du dich fühlst und was du brauchst, um dich wohlzufühlen. Du kennst dein Kind und weißt, was dein Kind braucht, um sich wohlzufühlen. Genau das ist das, was du machst. Darüber darfst du stolz sein.
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Fazit
In der Elternschaft kommt es häufig zu Vergleichen mit anderen Eltern und deren Kinder, was allerdings eher schadet als hilft. Dies führt zu Unsicherheiten, erhöhtem Stress und kann eine ungesunde Konkurrenz fördern. Obwohl das Vergleichen durch unsere natürliche Neigung unvermeidlich ist, kannst du lernen, damit umzugehen und es in eine positive Richtung zu lenken, indem du es als Inspirationsquelle nutzt, statt dich selbst ständig in Frage zu stellen. Du darfst stolz auf deinen individuellen Weg in der Elternschaft sein und die Einzigartigkeit deines Kindes anerkennen.
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