Was ist Empathie?
Wikipedia hat die folgende Definition von Empathie: „Empathie bezieht sich auf die Fähigkeit und Bereitschaft, Gefühle, Emotionen, Gedanken, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person, zu erkennen, zu verstehen und wahrzunehmen“. Ein anderes Wort für Empathie ist Mitgefühl. Empathie ist Teil der menschlichen emotionalen Intelligenz und eine Voraussetzung für emotionale Kompetenz. Empathie wird mit dem gesamten Körper kommuniziert, wie z. B. Wortwahl, Stimme, Mimik, Haltung.
Warum ist Empathie wichtig?
Empathie ist wichtig, um die Gefühle eines Mitmenschen interpretieren und mit geeigneten Handlungen reagieren zu können, die die Gefühle der anderen Person nicht verletzen. Empathie hilft beim Aufbau starker Beziehungen. Ebenso wird die Beziehung beschädigt, wenn nicht genügend Empathie vorhanden ist. Laut M. Rosenberg, dem Gründer der Gewaltfreien Kommunikation, ist Empathie für die Kommunikation mit anderen von entscheidender Bedeutung, um einen positiven Dialog zu führen, in dem eine Lösung gefunden werden kann, die für alle funktioniert. Eine empathische Beziehung erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass dein Kind tun möchte, was du es bittest. Weil es sich verstanden fühlt und dich versteht. Es wird einfacher, Lösungen zu finden, die sowohl für das Kind als auch für die Eltern funktionieren.
Empathie fühlen zu können, ist auch ein wichtiger Faktor für ein erfolgreiches und erfülltes Leben. Der dänische Familientherapeut Jesper Juul meinte, dass Empathie Kinder stark macht. Und stärkeres Einfühlungsvermögen ist eine wichtige Voraussetzung für eine friedlichere Welt.
Wie kann Empathie gestärkt werden?
Die emotionale Kompetenz beginnt sich bereits als Kind zu entwickeln. Kinder lernen größtenteils durch elterliche Vorbilder und Nachahmen. In den ersten Lebensjahren lernt das Kind durch Interpretation der Stimme und des Gesichtsausdrucks, da es die Sprache noch nicht kennt. Allmählich lernt es, zwischen verschiedenen positiven und negativen Emotionen zu unterscheiden und diese durch seine eigene Körpersprache zu vermitteln. Mit der Zeit lernt es auch, sich durch Sprache auszudrücken.
Die Entwicklung der Empathie des Kindes kann hierdurch gefördert werden:
1.
Sprecht über Emotionen
Spricht über Gefühle zu Hause und frage dein Kind, wie es sich fühlt. Dann versteht das Kind, dass alle Emotionen in Ordnung sind und lernt, seine Emotionen zu erkennen. Es erhöht das Verständnis von Empathie und die Fähigkeit, sich einzufühlen.
2.
Lest Bücher und sprecht über Emotionen
Lies deinem Kind vor und sprich darüber, was in dem Buch passiert. Frage: Wie fühlt sich das Kaninchen im Buch jetzt an? Wie hättest du dich gefühlt? Was glaubst du, braucht das Kaninchen, um sich wieder gut zu fühlen? Usw.
3.
Fördere soziale Kontakte
Lass dein Kind andere gleichaltrige Kinder treffen, zum Beispiel im Kindergarten oder in Spielgruppen. Dann lernt dein Kind, in Gruppen und mit gleichaltrigen Personen zu recht zu kommen.
4.
Fördere eine positive Stimmung
Versuche, eine positive Atmosphäre in der Familie zu haben, in der sich dein Kind sicher fühlt, sich entwickeln kann und sich verstanden fühlt. Dies fördert die Entwicklung des emotionalen Kompetenz des Kindes
5.
Gewaltfreie Kommunikation (GFK)
Durch das Vorleben der gewaltfreien Kommunikation nach Rosenberg lernen Kinder frühzeitig eine einfühlsame innere Haltung und einen einfühlsamen Kommunikationsstil. Laut Rosenberg erhalten diese Kinder die Möglichkeit, sich ohne Zwang frei zu entwickeln und Selbstdisziplin zu lernen. Sie lernen, einfühlsam zu kommunizieren und enge Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen.
6.
Vermeide Bestrafungen
Indem du dich darauf konzentrierst, dass dein Kind für etwas bestraft werden soll, das es getan hat, blockierst du deine eigenen empathischen Gefühle. Und schaffst Widerwille bei deinem Kind. Und es reduziert Empathie auf beiden Seiten.
7.
Vermeide moralische Bewertungen
Laut Rosenberg sollten moralische Bewertungen vermieden werden, um ein empathisches Gespräch miteinander zu führen. Moralische Werte sind subjektiv und können stattdessen einen Widerwillen beim Kind hervorrufen, die Empathie schädigt.
8.
Vermeide Vergleiche mit „guten Vorbildern“
Indem du dein Kind mit einem anderen Kind vergleichst, das etwas getan hat, das du für gut hältst, blockierst du deine eigene Möglichkeit, Empathie für dein Kind zu entwickeln.
Konzentriere dich stattdessen auf die Stärken und Qualitäten deines Kindes, so ermöglichst du ein einfühlsames Gespräch mit deinem Kind.
9.
Übernehme Verantwortung für deine eigenen Bedürfnisse
Um deinem Kindern gegenüber einfühlsam sein zu können, darfst du dich zuerst um deine eigenen Bedürfnisse gekümmert haben. Wenn du aus dem Gleichgewicht gerätst, weil du zu wenig geschlafen hast, schlecht gegessen hast oder lange Zeit keine Ruhe hattest, wird es schwierig sein, dich um eine andere Person zu kümmern und einfühlsam zu sein.
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Weitere InformationenEmpathie ausüben
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- 1. Fühle zuerst nach, wie du dich fühlst. Benötigst du etwas, bevor du Empathie zeigen kannst?
- 2. Gehe mit deinem Kind auf Augenhöhe
- 3. Schaue dein Kind aufmerksam an
- 4. Hör deinem Kind aufmerksam zu
- 5. Nimm eine freundliche Körperhaltung ein
- 6. Betrachte die Situation objektiv. Beschreibe objektiv, was du siehst. "Ich sehe ein Kind und einen Teller in Teilen."
- 7. Frage dein Kind, über die Gefühle, die du glaubst, das es hat. "Bist du traurig, dass der Teller zu Boden gegangen ist und zerbrochen ist?"
- 8. Frage dein Kind, über die Bedürfnisse, die du glaubst, das es hat: "Wolltest du mithelfen?"
- 9. Frage, ob dein Kind stattdessen mit etwas anderem beitragen möchte. "Möchtest du mir stattdessen helfen, die Gläser vom Tisch zu nehmen?"
Empathieübungen
1.
Sprich über eine Situation in einem Buch
Lies deinem Kind ein Buch vor und sprich darüber, was in dem Buch steht. Frage: Wie fühlt sich die Person im Buch? Warum hat er es wohl so gemacht? Wie hättest du dich gefühlt? Was denkst du, dass es braucht, um sich wieder wohl zu fühlen?
2.
Sprecht über eine Konfliktsituation
Lies deinem Kind ein Buch vor und sprich darüber, was in dem Buch steht. Frage: Wie fühlt sich die Person im Buch? Warum hat er es wohl so gemacht? Wie hättest du dich gefühlt? Was denkst du, braucht es, um sich wieder wohl zu fühlen? Wie fühlst du dich? Was brauchst du, um dich besser zu fühlen?
3.
Sprecht über eine Situation, in der Empathie gezeigt wird
Mach dein Kind darauf aufmerksam, wenn eine Figur in einem Buch oder im Fernsehen Empathie zeigt. Sprecht darüber, wie sich die Person fühlt, wie und warum sie Empathie zeigt. Erkläre die Situation, so dass dein Kind sie versteht.
Fazit
Empathie ist für mich ein Schlüsselfaktor für ein glückliches Familienleben. Empathische Beziehungen bieten positive Synergien in der ganzen Familie. Empathie ist definitiv eine Power-Gewohnheit.
Quellen
Empathie, Wikipedia
Focus, Artikel, was bedeutet Empathie einfach erklärt
Focus, Artikel, Emotionale Kompetenz Entwicklung und Förderung
Marshall B. Rosenberg, Gewaltfreie Kommunikation: Eine Sprache des Lebens
Marshall B. Rosenberg, Kinder einfühlend ins Leben begleiten: Elternschaft im Licht der GFK
Familienleben, Artikel, Empathie macht Kinder richtig Stark
Jesper Juul, Miteinander: Wie Empathie Kinder stark macht