„Halt!“
„Nein, nicht die Kiste“
„Stopp“
„Nein, du darfst nicht“
„Wenn du meine Tasche nimmst, dann werde ich wütend!“
Es gibt viele Möglichkeiten, ein Kind davon abzuhalten, etwas zu tun, das es nicht tun soll. Einige Menschen haben sehr klare Grenzen, was das Kind tun darf und was nicht. Und manche Menschen wissen genau, warum sie diese Grenzen haben, und andere wissen überhaupt nicht, warum sie tatsächlich nein sagen. Vielleicht ist es etwas, das sie während ihrer eigenen Kindheit erlebt haben, oder es ist etwas, von dem sie denken, dass es sein muss. Also sagen sie dem Kind eindeutig „Nein“. Und vielleicht schwingt sogar eine Androhung in ihrem Nein mit, wie im obigen Beispiel.
Im heutigen Blog-Artikel schauen wir uns genauer an, was zu viele Regeln, Schimpfen und Drohungen für die Neugier des Kindes bedeuten können und warum es wichtig ist, die natürliche Neugier des Kindes zu schützen.
Vorteile der Neugier
- Kinder werden mit einer natürlichen Neugier geboren. Neugierig zu sein ist ein Gefühl und Neugier ist ein Bedürfnis, das jeder hat. Das Bedürfnis nach Neugier fördert das Lernen. Das Kind möchte sein Bedürfnis nach Neugier befriedigen und erkundet dann seine Umgebung. Je neugieriger das Kind auf seine Umgebung ist, desto mehr lernt es.
- Lernen, das aus Neugier entsteht, erfolgt völlig freiwillig und kann in vielen Fällen sogar als Spiel betrachtet werden. In einem früheren Blog-Beitrag habe ich darüber gesprochen, dass freiwilliges Spielen große Vorteile für die kognitive Entwicklung des Kindes hat. Es ist eine der effektivsten Arten zu lernen.
- Durch Bestrafung, Drohung, Ignorieren oder Schimpfen mit dem Kind, wenn es versucht, seine natürliche Neugier zu erfüllen, wird die Neugier gehemmt. Das Kind lernt, dass es nicht versuchen sollte, seine Neugier zu erfüllen, und es hemmt das Lernen und die Entwicklung des Kindes.
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So kannst du die Neugier deines Kindes fördern
1
Unterstütze die natürliche Neugier deines Kindes, indem du dem Kind erlaubst, seine Welt zu erkunden. Natürlich nur, wenn das Kind nichts Gefährliches tut.
2
Biete dem Kind einen abwechslungsreichen Alltag, der natürliche Neugier wecken kann. Es kann durch verschiedene Aktivitäten, verschiedene Arten von Materialien, verschiedene Umgebungen geschehen.
3
Handle bewusst, indem du deine Glaubenssätze in Frage stellst. Warum hast du Nein zum Kind gesagt? Warum darf dein Kind die Aktivität nicht ausführen? Woher kommt deine Meinung? Aus deiner Kindheit? Bist du damit einverstanden? Oder hast du andere Werte, die du deinen Kindern vermitteln möchtest? Welche Bedürfnisse hast du, die du erfüllen möchtest?
4
Führe konsequente Regeln ein, die deinen bewussten Entscheidungen entsprechen und die Neugier des Kindes nicht beeinträchtigen. Und kommuniziere die Regeln durch gewaltfreie Kommunikation.
5
Bremse nicht die natürliche Neugier deines Kindes, indem du bestrafst, drohst, andere hemmende Erziehungsmethoden anwendest, oder zu häufig Nein sagst.
6
Ermöglicht einen Perspektivenwechsel. Ist ein Kind, das den Esstisch unmittelbar nach dem Essen verlässt: A) ein Kind, das seinem Bedürfnis nach Spiel und Neugier folgt und den Tisch verlässt, um sich zu entwickeln. Oder B) ein Kind, das nicht brav ist und nicht gehorcht, weil es nicht bleibt, bis alle mit dem Essen fertig sind.
7
Erlaubt weitere Perspektivenwechsel: Ist ein Kind, das ganz in seinem eigenen Spiel ist und nicht kommt, wenn du ihm rufst: A) Ein Kind, das so an der Aktivität interessiert ist, dass es die Zeit vergisst und das Rufen nicht hört. Oder B) Ein ungehorsames Kind, das nicht zuhört und nicht kommt, wenn du schreist.
Aber ich möchte nicht, dass mein Kind im Müll stöbert, auch wenn es neugierig auf den Inhalt ist!
Auf jeden Fall brauchen Kinder auch Führung, und es ist Teil deiner Verantwortung dein Kind zu führen. Was machst du also, wenn dein Kind im Müll stöbern möchte? Und du weißt, dass das Kind neugierig ist und seine Neugier stillen möchte. Gleichzeitig möchtest du nicht, dass das Kind im Müll herumwühlt.
Du kannst deine Regeln erläutern und Nein zum Kind sagen. Wahrscheinlich mit dem Ergebnis, dass sich das Kind noch mehr für den Inhalt interessiert, weil es nun auch verbotener Inhalt ist und das Kind noch neugieriger wird.
Oder du kannst dem Kind helfen, seine Neugier zu stillen und gleichzeitig deine Grenzen zu kommunizieren. Wie kann das aber aussehen? Wie du bereits weißt, habe ich die gewaltfreie Kommunikation als meine innere Haltung. Und dann könnte eine solche Situation wie folgt aussehen:
Zuerst fühle ich leise in mich hinein, wie es mir mit der Situation geht:
„Ich sehe ein Kind, das in den Müll schauen möchte. Ich sehe, dass das Kind interessiert ist und seine Neugier stillen möchte. Ich ärgere mich ein wenig, weil mir Ordnung wichtig ist. Und ich mache mir ein wenig Sorgen, weil mir die Sicherheit des Kindes wichtig ist. Ich bitte mich selbst, mich auf die Bedürfnisse des Kindes zu konzentrieren und dem Kind gegenüber einfühlsam zu sein.“
Das dauert ein paar Sekunden und dann bin ich bereit, einfühlsam mit meinem Kind zu sprechen:
Ich: „Du möchtest nachschauen, was im Müll ist? Du findest den Inhalt spannend und bist neugierig, was da drin ist, oder? ”
Das Kind: „Ja“
Ich: „Ich mache mir Sorgen, weil der Müll gefährliche Dinge enthalten kann und deine Sicherheit mir wichtig ist. Und ich ärgere mich auch ein wenig, weil Ordnung für mich wichtig ist. Bist du bereit, dass wir den Mülldeckel zusammen heben und reinschauen? Und dann schließen wir und lassen den Müll im Müll bleiben?
Ist es ok für dich?“
Das Kind: „Ok“
In diesem Beispiel fühlt sich das Kind gesehen und gehört und erhält die Möglichkeit, sein Bedürfnis nach Neugier zu stillen. Gleichzeitig habe ich meine Grenzen mitgeteilt.
Mein Fazit
Ja, es ist sehr positiv, die Neugier des Kindes zu fördern. Es ist sicherlich ein Traum vieler Eltern, Kinder zu haben, die sowohl in jungen Jahren als auch später in der Schule gerne neue Dinge lernen. Und dies ist leichter zu erreichen, wenn das Kind seine eigene Neugier erfüllt, als wenn Eltern nörgeln und schimpfen. Ich habe mich entschieden, ich schütze die Neugier meiner Kinder so gut ich kann, während ich bei Bedarf meine Grenzen mit Hilfe der gewaltfreien Kommunikation kommuniziere.
Wie in vielen anderen Fällen bei der Erziehung geht es darum, bewusste Entscheidungen zu treffen, innere Ruhe zu finden, Perspektivenwechseln zu ermöglichen und den eigenen Weg zu finden. Die Werte und Regeln, denen wir in unserer Familie folgen, sind wahrscheinlich nicht die Werte und Regeln, denen ihr in deiner Familie folgt. Wichtig ist, dass du weißt, warum du etwas tust, bewusste Entscheidungen triffst und dass die emotionale und körperliche Gesundheit und Sicherheit für alle Familienmitglieder geschützt sind.
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