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Kennst du das? „Ich möchte nicht die Zähne putzen!“
Wie viele Eltern haben das schon erlebt!? Diese Herausforderung mit dem Zähneputzen! Es gibt wenige Situationen, die Eltern mehr beschäftigen und triggern. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich kann das voll und ganz nachvollziehen. Als Eltern wollen wir uns um die Kinder kümmern. Wir wollen Fürsorge ausüben und unser Bestes tun, damit sie einen guten Start ins Leben haben. Zähne mit Löchern sind nicht das, was wir für unsere Kinder wünschen.
Und genau das tun wir. Wir geben vor, was getan werden soll. Dass nun Zähneputzen ansteht. Wir spielen. Wir jagen Zahnmonster. Wir ermöglichen Autonomie, indem wir Alternativen anbieten. Wir tun! Wir tun! Wir tun! Und dann kommt doch noch dieses „Ich will nicht meine Zähne putzen!“ Oder „Nein!! Will nicht“. Oder das Kind rennt einfach weg. Ein klareres Nein ist schwierig zu bekommen…
Ich kann es nachvollziehen! Diese Frustration! Diese Frage: „Warum kann es doch nicht einfach leicht gehen? Ich will doch nur meinem Kind helfen…“ Ich kann es nachvollziehen! Und ich sage dir, dass du nicht alleine bist. Und weißt du was, du darfst diese Situationen verdammt anstrengend finden. Du darfst frustriert werden. Du darfst wütend werden!
Aber eins liegt mir am Herzen. Denk dran, dass du die Verantwortung für deine Gefühle deinem Kind nicht gibst. Du bist frustriert oder wütend, weil dir Leichtigkeit oder Entspannung oder Ruhe wichtig sind. Deshalb möchtest du, dass es schnell und einfach geht, deinem Kind die Zähne zu putzen. Du bist nicht wütend oder frustriert, weil dein Kind nicht die Zähne putzt… In dem Fall würdest du die Verantwortung für deine Gefühle an dein Kind abgeben. Ich bin mir sicher, dass du das nicht möchtest.
Heute spreche ich darüber, was du tun kannst, um das Zähneputzen zu vereinfachen.
8 Gründe, warum dein Kind sich die Zähne nicht putzen lassen möchte.
Lass uns als Allererstes oft vorkommende Gründe anschauen, warum ein Kind sich nicht die Zähne putzen lassen möchte.
- Es tut weh. Das Kind findet die Zahnbürste unangenehm. Es ist schmerzhaft und es macht deshalb unangenehme Erfahrungen.
- Die Zahnpasta schmeckt nicht. Manche Zahnpasten sind recht scharf und Kinder empfinden sie als brennend im Mund.
- Das Kind möchte selbst entscheiden. Es übt mit dem Neinsagen seine Autonomie aus.
- Das Kind hat schwierige Erfahrungen hinter sich. Vielleicht wurde es beim Zähneputzen festgehalten und hat somit einen Kontrollverlust erlebt und Angst oder Widerwillen vor dem Zähneputzen entwickelt.
- Einfluss von Geschwistern, die das Zähneputzen nicht mögen. Das Kind sieht die Geschwister und ahmt sie nach.
- Das Kind findet es langweilig, Zähne zu putzen und würde lieber spielen.
- Das Kind hat nicht verstanden, warum es wichtig ist, sich die Zähne zu putzen, und hat deswegen wenig Lust dazu.
- Das Kind ist einfach müde und möchte lieber ins Bett gehen als Zähne putzen.
Deine Haltung macht beim Zähneputzen den Unterschied!
Du hilfst deinem Kind beim Zähneputzen, weil du für die Gesundheit deines Kindes verantwortlich bist und dazu beitragen möchtest, dass seine Zähne heil bleiben. Dass dein Kind die Zähne putzt, hast du in deiner elterlichen Verantwortung entschieden. Wo, wie und mit welcher Zahnbürste geputzt wird, kann dein Kind entscheiden.
Und alle die, wissen wollen, welche Sätze sie gerne vermeiden dürfen, weil sie eher (versteckte) Drohungen sind, die dazu dienen Kinder zum Zähneputzen zu motivieren, können hier weiterlesen.
2 Sätze zu vermeiden:
„Du musst die Zähne putzen. Sonst musst du zum Zahnarzt und es wird gebohrt!“
„Wenn du nicht die Zähne putzt, darfst du keine Süßigkeiten essen.“
Du kannst immer noch deinem Kind erzählen, dass es Löcher in den Zähnen bekommen kann, wenn es sich nicht die Zähne putzt, oder dass der Zucker, der in Süßigkeiten enthalten ist, dazu beitragen kann, dass Löcher schneller entstehen.
Das hilft dir, wenn das Zähneputzen herausfordernd ist.
(Ich weiß, du möchtest den ultimativen Tipp haben, der alle deine Probleme mit dem Zähneputzen löst. Den gibt es nicht. Ich kann dir viele Tipps geben, die dir helfen können. Aber den ultimativen Tipp gibt es nicht.)
Nun denkst du vielleicht: Was ist denn das für ein Quatsch… Ich will mein Problem lösen!
Es gibt zwei Aspekte, die dir tatsächlich helfen können.
Empathie – Versetze dich in die Situation deines Kindes und schaffe Verständnis für dein Kind und das, was es braucht, um kooperieren zu wollen. Hiermit können dir meine Eltern Cards helfen.
Zeit – Erlaube euch, den Druck aus der Situation zu nehmen.
Vielleicht geht es dir ähnlich wie deinem Kind? Kooperierst du eher, wenn du unter Druck stehst und empathisch mit dir umgegangen wird, oder entsteht dann eher Widerwille?
Ideen!
Für alle, die jetzt doch eine Liste mit Ideen haben möchten, was ihr tun könnt, um das Zähneputzen leichter zu gestalten, hier ist eine Liste, die ich nach Erfüllung verschiedener Bedürfnisse unterteilt habe:
Bedürfnis nach Spiel und Spaß erfüllen:
Viele Kinder kooperieren lieber, wenn sie Spaß haben. Wie kannst du mehr Spaß beim Zähneputzen ermöglichen? Hier sind einige Ideen: Jage Zahnmonster im Mund. Holt euch eine elektrische Zahnbürste mit einer dazugehörigen App zum Spielen. Erzähle eine Geschichte, die du nur beim Zähneputzen weitererzählst. Lass dein Kind zuerst deine Zähne putzen und danach putzt du seine Zähne.
Bedürfnis nach Autonomie erfüllen:
Lass dein Kind entscheiden, mit welcher Zahnbürste es putzen möchte. Lass es wählen, ob es im Bad oder im Schlafzimmer die Zähne putzen möchte. Lass dein Kind wählen, welche Zahnpasta es verwenden möchte. Zeige deine Wertschätzung, wenn dein Kind Interesse am Zähneputzen zeigt.
Bedürfnis nach Orientierung erfüllen:
Zeig deinem Kind, dass du deine Zähne putzt. Putzt die Zähne zusammen. Führe Routinen ein, die euch das Zähneputzen erleichtern (hierbei können meine Routinekarten für den Morgen und den Abend dir helfen). Lass ältere Kinder dabei sein und zeigen, dass sie auch die Zähne putzen. Geht zu einem kinderfreundlichen Zahnarzt, der gerne darüber erzählt, warum das Zähneputzen wichtig ist. Lies Bücher über das Zähneputzen.
Mission Impossible: Zähneputzen!...
Wenn die Zahnbürste zur ultimativen Mission wird! Was kannst du tun? 🦷🚫
Okay… Manchmal stecken wir Eltern in unseren Mustern fest. Übrigens, unsere Kinder manchmal auch. Wenn dies passiert, kannst du davon ausgehen, dass etwas anderes hinter dem Zähneputzen steckt. Du hast eine Baustelle, an der du arbeiten darfst. Darüber möchte ich heute reden.
„Jetzt kommt sie mit diesem Gerede über Baustellen“, denkst du nun vielleicht. „Ich möchte doch nur mein Problem lösen, dass mein Kind sich nicht die Zähne putzen lassen möchte…“
Ha, da ist es wieder! Indem du sagst, dass dein Kind sich nicht die Zähne putzen lassen möchte, hinderst du dich selbst bei der Lösungssuche. Du sagst, dein Kind ist schuldig. Und das ist nicht der Fall. Ich möchte, dass du heute deinen Blick auf dich selbst richtest, statt auf dein Kind. Denn ganz ehrlich: Dein eigenes Verhalten ist sowieso das einzige Verhalten, das du ohne Machtausübung verändern kannst.
Die Frage ist: Warum wirst du getriggert, wenn dein Kind die Zähne nicht putzen möchte? Ist es, weil du unerfüllte Bedürfnisse hast, die du erfüllt bekommen würdest, wenn dein Kind schneller ins Bett kommt? Ist es, weil du hindernde Glaubenssätze mit dir herumträgst, wie zum Beispiel, dass das Zähneputzen leicht von der Hand gehen soll? Sind es verletzte innere Kinder aus deiner Kindheit, weil du damals sofort deine Zähne putzen musstest?
Ich möchte dir den Impuls mitgeben, in dich selbst hineinzuschauen. Was ist deine Baustelle? Woran darfst du arbeiten, um gelassener mit dem Zähneputzen umgehen zu können?
Und hey, wenn du gelassener mit dem Zähneputzen umgehst, wer weiß, vielleicht spürt dein Kind weniger Widerwille und hat mehr Lust, mit dir zusammenzuarbeiten?
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Fazit
Zähneputzen bei Kindern kann eine tägliche Herausforderung für Eltern darstellen, konfrontiert mit Widerstand, Unwillen und manchmal auch Tränen. Hinter dem Streitpunkt „Zähneputzen“ verbergen sich häufig tiefere Ursachen und Bedürfnisse, die von den Kindern ausgedrückt werden. Empathie und die Bereitschaft, die Perspektive des Kindes zu verstehen, stellen wesentliche Faktoren dar, um eine konstruktive Lösung und eine angenehmere Routine im Alltag zu schaffen. Indem Eltern sich der eigenen Emotionalität und den eigenen Mustern im Umgang mit Widerständen bewusst werden, können sie eine Atmosphäre schaffen, in der Kinder eher bereit sind zu kooperieren und sich auf die elterlichen Anliegen einzulassen. So wird das Zähneputzen nicht nur eine Frage der Zahnhygiene, sondern auch eine Möglichkeit, die Beziehung zu pflegen und Verständnis füreinander zu entwickeln.
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